Erdnussallergie und Nussallergie
Die Erdnuss gehört zu den häufigsten Auslösern einer Anaphylaxie (lebensbedrohliche allergische Sofortreaktion), mit steigender Tendenz. Diese primäre Nahrungsmittelallergie entsteht vor allem im Kindesalter. Bereits Erdnussmengen im mg-Bereich können schwere allergische Symptome auslösen.
Die Erdnuss gehört botanisch gesehen zu den Hülsenfrüchten und nicht zu den Nüssen. Dadurch kann es zu Kreuzreaktionen mit anderen Hülsenfrüchten kommen. Pollenallergiker (Heuschnupfenpatienten) können ebenfalls eine Kreuzallergie auf Erdnüsse im Sinne einer sekundären Nahrungsmittelallergie entwickeln. Allerdings sind diese Kreuzreaktionen selten und führen nur zu leichten Symptomen.
Dann gibt es noch die „Nussallergie“, die sich gegen Schalenfrüchte wie Cashewkerne, Haselnuss, Mandel, Walnuss, Macadamianuss, Paranuss, Pekannuss und Pistazie richtet. Auch hier ist die Abgrenzung einer primären Allergie mit dem Risiko einer Anaphylaxie von einer sekundären Allergie (z.B. Kreuzallergie zwischen Birkenpollen und Haselnüsse) wichtig, ebenso wie die Unterscheidung zwischen Erdnussallergie und einer Allergie gegen Schalenfrüchte. Die Diagnose einer “Nussallergie“ und möglicher Kreuzallergien sollte deshalb von einem allergologisch spezialisierten Arzt gestellt werden.
Leider führen starke allergische Reaktionen auf einzelne Nüsse oft zu einer pauschalen Vermeidung aller Nüsse, sei es aus Angst der Eltern oder der Betroffenen. Studien zeigen deutlich, dass ein solches pauschales Weglassen nur selten notwendig ist. Eine gründliche Anamnese durch Arzt oder allergologisch spezialisierter Ernährungsfachkraft kann den individuell unverträglichen Nüssen auf die Spur kommen. Im Gegensatz zu Grundnahrungsmitteln wie Kuhmilch und Fisch bringt ein Verzicht auf Nüsse für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung keine Nachteile, hat aber aufgrund ihrer Verwendung in einer Vielzahl von Lebensmitteln (v.a. Haselnüsse und Erdnüsse) enorme praktische Konsequenzen. Auch gibt es viele Lebensmittel, in denen Sie Erdnüsse oder Schalenfrüchte als Zutat gar nicht vermuten. Im Rahmen der Ernährungstherapie ist es mir deshalb wichtig, betroffene Allergiker nicht nur über ihr persönliches Risiko bei unbeabsichtigtem Verzehr der allergieauslösenden Nüsse aufzuklären, sondern sie auch hinsichtlich Vorkommen und Alternativen zu beraten.
Wenn Sie oder Ihr Kind auf Erdnüsse und/oder andere Nüsse verzichten müssen, sollten Sie sich sorgfältig über das Vorkommen Ihrer Allergene in Lebensmitteln und nach verträglichen Alternativen erkundigen. Hierbei wie auch bei der Erstellung eines individuellen Ernährungsplans kann Ihnen eine qualifizierte Ernährungstherapie weiterhelfen, für die ich Ihnen gerne zur Verfügung stehe.
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© Ute Körner, Dipl.oec.troph